Gefühlt ist der VfL Bochum nach der 2:7-Blamage bei Eintracht Frankfurt am Tiefpunkt angekommen. Es ist schwer vorstellbar, dass es noch tiefer geht.
Letzter ist der VfL schon, der Abstand enorm groß, es gab noch keinen Pflichtspielsieg in der laufenden Spielzeit. Daher muss man versuchen, nach vorne zu blicken und den bisherigen Saisonverlauf abzuhaken.
Ein neuer Trainer wurde mit dem erfahrenen Dieter Hecking schon gefunden. Er soll der Mannschaft Sicherheit vermitteln, dann muss die Mannschaft liefern.
Schwierig dabei: Am Samstag kommt der Deutsche Meister Bayer Leverkusen, dann geht es zum VfB Stuttgart. Es gibt leichtere Start-Aufgaben für einen neuen Coach. Ein kleines Wunder muss zum Auftakt her, wenn man nach den letzten Wochen etwas holen will gegen Leverkusen.
Dennoch versucht man sich an Kleinigkeiten aufzurichten, wie Philipp Hofmann, der auf einen Trainereffekt hofft. "Das gibt einen guten Impuls. Schlechter kann es eh nicht werden. Wir sind alle optimistisch und so gehen wir in die Partie. Dieter Hecking hat als Trainer über 400 Bundesligaspiele. Er hat alles erlebt und weiß, wo er anpacken muss. Er versucht zu helfen, man kauft ihm alles ab, was er anspricht."
Sein Zusatz: "Jetzt ist die Mannschaft gefordert. Jeder will, wir hoffen, dass wir nun gegen Leverkusen eine gute Partie zeigen können." Denn so unbesiegbar wie im letzten Jahr ist Bayer nicht mehr. Unter der Woche gab es ein 0:4 in der Champions League beim FC Liverpool.
Zuvor konnte Leverkusen in der Bundesliga vier von fünf Spielen nicht gewinnen. Es gab einen Sieg und vier Punkteteilungen. Gerrit Holtmann hofft auf einen Gegner, der nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist. "Man hat gehört, dass sich Leverkusen nach Liverpool müde fühlt. Die anderen Teams, gegen die Bayer gespielt hat, wie zum Beispiel Kiel oder Bremen, die haben es richtig gut gemacht. Das müssen wir jetzt auch auf den Platz bekommen."
Auch der schnelle Flügelspieler hofft auf den neuen Trainer und seine Herangehensweise: "Dieter Hecking als Trainer hat Charisma, er hat Aura, er bringt Leben und Energie rein, das ist das, was wir brauchen."
Und die Fans wollen eine Mannschaft sehen, die für etwas steht. Das wollen wir zeigen
Philipp Hofmann
Jetzt muss die Elf zuhören und liefern. Hofmann: "Wir wollen kompakt und eklig spielen. Nach den letzten Partien mit den vielen Gegentoren ist das wichtig. Wir wollen die Fans auf unsere Seite ziehen und in jedem Zweikampf eklig sein. Nach vorne müssen wir den einen oder anderen Nadelstich setzen. Und die Fans wollen eine Mannschaft sehen, die für etwas steht. Das wollen wir zeigen."
Wenn das klappt, wird auch die Kulisse wieder da sein, das denkt auch Holtmann: "Die Fans wollen sehen, dass wir uns nicht unterkriegen lassen. Ich habe es in den letzten Jahren nicht erlebt, dass wir ausgepfiffen wurden. Wenn wir das zeigen, was sie sehen wollen, werden wir sie auch schnell wieder auf unserer Seite haben." cb / gp